Beschreibung
'Wie Ameisen oder Frösche um einen Teich' (gemäß Platon) oder 'die größte Leistung der Hellenen' (so Ernst Curtius) - das moderne Bild der 'griechischen Kolonisation' ist das Resultat einer doppelten Konstruktion: Die erste Ebene ist das antike Wissen zum Phänomen der vom Ägäisraum ausgehenden Besiedelung der Mittel- und Schwarzmeerküsten zwischen dem 8. und 6. Jahrhundert v. Chr. Seine Überreste wurden dann in der Moderne auf der zweiten Ebene zum historischen Objekt verarbeitet: der 'griechischen Kolonisation'. Martin Mauersberg geht der Entwicklung des Wissens auf beiden Ebenen nach. Er ermittelt seine zeitbezogenen Bedingtheiten und somit auch, inwieweit die antiken Quellen Basis einer historischen Rekonstruktion sein können.
Autorenportrait
Martin Mauersberg (Dr. phil.), geb. 1980, promovierte und lehrt am Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik der Universität Innsbruck. Von 2012 bis 2014 war er Junior Fellow des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften (IFK) in Wien. Seine Schwerpunkte sind die Wissens- und Rezeptionsgeschichte.