Beschreibung
Das Feuilleton, entstanden um 1800 in der Pariser Presse, überdauert - als Ressort, als journalistisch-literarische Gattung und als Schreib- und Denkweise - die Medienbrüche des 20. und 21. Jahrhunderts. Seit jeher Ort des Ästhetischen im publizistisch-ökonomischen Pressewesen, entfaltet es seine komplexe Poetik bis heute im Spannungsfeld von journalistischer Sachgebundenheit und literarischer Verwandlungsfreiheit, von (kultur-)politischer Debatte und flüchtigem Sprachspiel, von sachlicher Kritik und subjektiver Gestimmtheit. Die literaturwissenschaftlichen, medienhistorischen und mediensoziologischen Beiträge des Bandes folgen dem feuilletonistischen Schreiben auf seinem Weg von der Zeitung zum Blog und fragen nach der medialen und kulturellen Funktion des Feuilletons als diskursiver Raum und Ort der kulturellen Selbstverständigung.
Autorenportrait
Hildegard Kernmayer (Assoz. Prof. Dr.) forscht und lehrt an der Universität Graz zu Fragen der Ästhetik und Poetik in der Literatur und Publizistik des 18. bis 21. Jahrhunderts. Simone Jung (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Kulturwissenschaften der Leuphana Universität in Lüneburg und hat als Journalistin für verschiedene Printmedien gearbeitet (u.a. taz, Missy Magazine). Sie promovierte am Institut für Soziologie an der Universität Hamburg und lehrte an der Universität Graz, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Paderborn. Ihre Schwerpunkte in der Medien- und Kultursoziologie sind politische Theorie, Kulturen der Kritik und Öffentlichkeit sowie Transformationsprozesse von Hoch-, Pop- und Populärkulturen.