Beschreibung
Vor Kunst findet unfreiwillig Bildung statt - und nicht nur dort. Allerdings kann man sie hier eher bemerken als im Alltag, wo Bilder dauernd einfallen. Dies ist weder zu stoppen noch mit Präzision zu fördern. Die psychoanalytische Erfahrung zeigt jedoch: Eingefallene Bilder können nicht nur bilden, sondern ebenso zu Verhärtungen bis zur Dummheit führen. Der notwendige Schutz durch Einbildungen kann zu einer zu großen Distanz zur Welt, zu eingebildeter Autonomie und Souveränität führen, so dass unbewusste Schutzbilder kaum noch neue Erfahrungen zulassen. In diesem Band geht es ums Durchbrechen und Loslassen, um Enteignung, Verzicht, Umwandlung, Auflösung, Schwingung, Umbau und Vorbilder.
Autorenportrait
Karl-Josef Pazzini (Prof. Dr. phil.), geb. 1950, lebt in Berlin als Psychoanalytiker, Supervisor und Berater. Bis 2014 war er Professor für Bildungstheorie und Bildende Kunst an der Universität Hamburg, zur Zeit lehrt er an der UdK Berlin, der Universität zu Köln und der Université du Luxembourg. Zu seinen Forschungsthemen gehören Bildung vor Bildern, Psychoanalyse & Lehren, Kindliche Unschuld, Schuld sowie das Konzept der Übertragung.