Beschreibung
Bildung, so wird behauptet, sei zu einer zentralen Ressource geworden, die besser gefördert werden müsse. Der tief greifende Umbau von Schule und Universität gehorcht diesem ökonomischen Imperativ und verkehrt die Bildungsinstitutionen in berufspragmatisch ausgerichtete Lernanstalten. Der Lehrer wird zum apparativ-instrumentellen Faktor - als 'Coach', 'Moderator' oder 'Lernarrangeur'. Jedoch: Lehren und Lernen sind nicht auf den apparativ geregelten Austausch von Daten reduzierbar. Bildung ist auf Beziehungen zwischen Subjekten, auf Affekte, Wünsche und Erfahrungen angewiesen. 'Lehren bildet?' nimmt dieses Geflecht in seiner Rätselhaftigkeit aus verschiedenen Perspektiven in den Blick, um der 'Bildungsreform' kritisch und produktiv zu begegnen.
Autorenportrait
Karl-Josef Pazzini (Prof. Dr. phil.), geb. 1950, lebt in Berlin als Psychoanalytiker, Supervisor und Berater. Bis 2014 war er Professor für Bildungstheorie und Bildende Kunst an der Universität Hamburg, zur Zeit lehrt er an der UdK Berlin, der Universität zu Köln und der Université du Luxembourg. Zu seinen Forschungsthemen gehören Bildung vor Bildern, Psychoanalyse & Lehren, Kindliche Unschuld, Schuld sowie das Konzept der Übertragung. Marianne Schuller (Dr. phil.) ist Professorin emerita am Institut für Neuere deutsche Literatur der Universität Hamburg. Sie lehrt an der HafenCity Universität Hamburg und als Gastprofessorin an verschiedenen Universitäten in den USA. Michael Wimmer (Dr. phil.) ist Professor für Systematische Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg. Forschungsschwerpunkte: Erziehungs- und Bildungsphilosophie im Kontext gesellschaftlicher Transformationsprozesse; Dekonstruktion und Erziehungswissenschaft; Bildung in der Wissensgesellschaft.