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Weltanschauliche Erziehung in der DDR

Normen Praxis Opposition Eine kommentierte Dokumentation

Erschienen am 01.01.1995
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783810013019
Sprache: Deutsch
Umfang: 549
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Das sozialistische Bildungs- und Erziehungskonzept der DDR scheiterte nicht erst nach der gesellschaftlichen Wende im Herbst 1989. Überwiegend junge Leute, die ihre praktischen Lebenserfahrungen aus­ schließlich oder fast ausschließlich im Alltag des Sozialismus "in den Farben der DDR" gesammelt hatten, die von klein auf in das sozialistische Bildungs­ und Erziehungssystem integriert worden waren, verließen im Spätsommer und Herbst 1989 zu Tausenden unter Gefährdung des eigenen Lebens, unter Zurücklassung aller persönlichen Güter und unter Inkaufnahme einer wahr­ scheinlich langjährigen Trennung von ihren Familien die DDR. Wovor flüchteten diese Menschen? Was suchten sie? Sie litten keine materielle Not. Sie brauchten sich nicht um emen Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz zu sorgen. Oft hatten sie sich sogar einen "klei­ nen Wohlstand" geschaffen. Die Ursachen der Massenflucht waren sicherlich individuell vielschichtig. Als eine Ursache aber kann die weltanschaulich-ideologische Indoktrination mit ihrer perfektionierten, der Wirklichkeit auf Schritt und Tritt widerspre­ chenden Schwarz-WeiB-Propaganda vermutet werden, die u.a. auch als politisch-ideologisches Prinzip das gesamte Bildungswesen in allen seinen Ebe­ nen durchzog. Die Gesellschaft der DDR war eine umfassend totalitäre Gesellschaft. De­ mokratie, Selbstbestimmung und Selbstverantwortung waren zwar gängige Vokabeln, aber ihr Inhalt war ideologisch versäult festgeschrieben. Der Spiel­ raum innerhalb dieser Festschreibungen ("historischen Wahrheiten" bzw. "hi­ storischen Gesetzmäßigkeiten") war eng begrenzt und unterlag einer perma­ nenten Kontrolle.

Autorenportrait

Inhaltsangabe1 Juristische und gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen für das Verhältnis von Kirche und Schule bezüglich Bildung und Erziehung im realen Sozialismus der DDR-Dokumente.- 1.1 Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik.- 1.2 Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem der DDR, 1965.- 1.3 Strafgesetzbuch der DDR, 1974.- 1.4 Jugendgesetz der Deutschen Demokratischen Republik, 1974.- 1.5 Familiengesetzbuch der Deutschen Demokratischen Republik, 1966.- 1.6 Programme der in der DDR zugelassen gewesenen Parteien.- 1.6.1 Programm der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), 1976.- 1.6.2 Satzung der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands (CDU), 1982.- 1.6.3 Satzung der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD), 1982.- 1.6.4 Satzungen der National-Demokratischen Partei Deutschlands (NDPD), 1977.- 1.6.5 Statut der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands (DBD), 1977.- 1.7 Statut der Freien Deutschen Jugend (FDJ), 1976.- 1.8 Statut der Pionierorganisation "Ernst Thälmann", 1968.- 1.9 Jugendweihe.- 1.9.1 Jugendweihegelöbnis, 1968.- 1.9.2 Richtlinien für die Arbeit der Jugendweiheausschüsse.- 1.10 Kindergarten.- 1.10.1 Programm für die Bildungs- und Erziehungsarbeit im Kindergarten, 1985.- 1.10.2 Kindergartenordnung, 1983.- 1.11 Schule.- 1.11.1 Schulordnung, 1980.- 1.11.2 Pädagogische Arbeit in den Schulhorten, 1982.- 1.11.3 Bedingungen für die Aufnahme in die EOS und in Spezialklassen, 1982.- 1.11.4 Zulassung zum Direktstudium an Universitäten und Hochschulen, 1978.- 1.11.5 Elternvertretungen an den Schulen, 1966.- 1.11.6 Wahl der Elternvertretungen, 1970.- 1.12 Wehrerziehung in der Schule.- 1.12.1 Richtlinien für die Organisierung und Durchführung der Hans-Beimler-Wettkämpfe der FDJ in den 8. Klassen der Oberschulen, 1978.- 1.12.2 Wehrunterricht und Zivilverteidigung in den Klassen 9 und 10.- 1.12.3 Vormilitärische und Sanitätsausbildung an den EOS und Spezialschulen, 1981.- 1.13 Bildungspolitische Einschätzungen und Positionen der SED in der Vorwendezeit.- 1.13.1 XI. Parteitag der SED - Bericht des Zentralkomitees, 1986.- 1.13.2 7. Tagung des Zentralkomitees der SED, 1988.- 1.13.3 IX. Pädagogischer Kongreß der DDR - Referat der Ministerin für Volksbildung, 1989.- 1.13.4 8. Tagung des Zentralkomitees der SED, 1989.- 1.14 Quellenverzeichnis.- 2 Pädagogische Fachliteratur der DDR: Über die weltanschauliche Erziehung in der allgemeinbildenden zehnklassigen polytechnischen Oberschule.- 2.1 Positionen zum Wesen einer weltanschaulichen Erziehung in der Schule im Zeitraum der 70er bis Mitte der 80er Jahre.- 2.2 Weltanschauliche Erziehungspositionen für die Schule in der zweiten Hälfte der 80er Jahre.- 2.3 Atheistischer Erziehungsanspruch in der Schule in den 70er und 80er Jahren.- 2.4 Quellenverzeichnis.- 3 Zeitzeugnisse über die Konfliktfelder im Bereich der sozialistischen Bildung und Erziehung.- 3.1 Standpunktmaterial der Katholischen Kirche (1974).- 3.2 Brief des Landesjugendkonventes der Kirchenprovinz Sachsen an den Staatsratsvorsitzenden der DDR, Erich Honecker.- 3.2.1 Brief des Stadtjugendkonvents des ev. Stadtjugendrates Erfurt vom 22.1.1987 an die Jungen Gemeinden.- 3.2.2 Brief von Almuth Noetzel von der Evangelischen Jugendarbeit in der Kirchenprovinz Sachsen an den Redaktionskreis "Brief" des Landesjugendkonventes.- 3.2.3 Brief des Landesjugendkonventes der Kirchenprovinz Sachsen vom 18.10.1987 an den Staatsvorsitzenden der DDR, Erich Honecker.- 3.2.3.1 Anlage 1 des Briefes: Zusammenstellung der wichtigsten Aspekte der Zuschriften.- 3.2.3.2 Anlage 2 des Briefes: Abschriften von vier der eingegangenen Schülerbriefe.- 3.2.3.3 "Wie trete ich aus der GST aus?" - Erlebnisbericht.- 3.3 Briefanalyse.- 3.3.1 Aussagen über die Persönlichkeitsentwicklung in der sozialistischen Schule.- 3.3.2 Aussagen christlicher Schüler über die realen sozialen Beziehungen, insbesondere das Lehrer-Schüler-Verhältnis, an Schulen und die Bereitschaft zum gesellschaftlichen Engagement.- 3.3.3 Aussagen christliche

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