Beschreibung
Ein kenntnisreicher Roman über die Gefahren der Ehe: die Eitelkeit und Bequemlichkeit der Männer und der Hang der Frauen, die Männer nach innen abhängig und nach außen zu Helden zu machen. Leda und Silvio, beide wohlhabend und nicht mehr ganz jung, tun sich zusammen, heiraten und lieben sich sogar. Er, Kritiker mit dem Drang zu eigener schöpferischer Leistung, müht sich, die schöne Gattin an seiner Bildung teilhaben zu lassen. Sie kümmert sich fürsorglich um sein Wohlbefinden. Als er andeutet, das eheliche Liebesleben nehme ihm die für sein 'Meisterwerk' nötige Kraft, besteht seine Gattin liebevoll, aber streng darauf, dass aus ihm ein großer Schriftsteller würde, und verordnet ihm Enthaltsamkeit bis zur Vollendung des Buches. Eine glänzende Idee, wie es scheint, wenn da nicht der Streit um den Barbier Antonio wäre, der jeden Tag zum Rasieren kommt.
Autorenportrait
Alberto Moravia, 1907 in Rom geboren, begann 1925 nach schwerer Krankheit zu schreiben. Bereits sein Erstlingsroman 'Die Gleichgültigen' (1929) fand große Beachtung. Seit 1941 von der Zensur stark behindert, erhielt er wenig später wegen seiner immer offener demonstrierten antifaschistischen Haltung Schreibverbot. Nach 1944 war Moravia politisch und literarisch eine der wichtigsten und einflussreichsten Persönlichkeiten Italiens. Seine Romane und Erzählungen weckten mehrmals das Interesse großer Filmregisseure wie Jean-Luc Godard ('Die Verachtung') und Bernardo Bertolucci ('Der große Irrtum'). Er starb 1990 in Rom.