Beschreibung
Erst seit Kurzem sind Stéphane Mallarmés Gedichte zu Anlässen und Gelegenheiten aller Art erstmals vollständig ins Deutsche übersetzt. Sie bieten mit ihren anspielungsreichen, scherzhaft-galanten Komplimenten ein staunenswertes Spektrum sprachlicher Bilder und beziehungsreicher Klänge. Auf besondere Schriftträger wie Papierfächer oder Kieselsteine aufgetragen, sind sie Teil je einzigartiger poetischer Artefakte, die jedoch seriell verfasst und weiträumig verteilt wurden. Die eingehende Untersuchung ausgewählter Verse und Schriftgebilde reflektiert entsprechend stets auch deren besondere Gestaltung und dinglich-körperliche Materialität. Indem die Autorin die Umstände der Entstehung in den Blick nimmt, eröffnet sie zugleich einen neuartigen Einblick in die geselligen Praktiken der Pariser Kunstszene des späten 19. Jahrhunderts.
Autorenportrait
Nach Professuren für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft/Komparatistik an den Universitäten München und Erlangen ist Cornelia Ortlieb aktuell Professorin für Neuere deutsche Literatur an der FU Berlin. Sie hat zu Übersetzung und literarischer Mehrsprachigkeit, zur Materialität des Schreibens und zur literaturwissenschaftlichen Objektforschung veröffentlicht.