Beschreibung
Wiborada von St. Gallen - die erste Frau, die weltweit heiliggesprochen wurde - lebte vor 1100 Jahren als Inklusin in einer Zelle bei der Kirche St. Mangen. Sie wurde bekannt, weil sie trotz dieser Lebensform allen Menschen zugewandt blieb: Durch ein Fenster segnete sie Brot und Wein und gab weltlichen und geistlichen Herren Rat. Täglich betete sie die Psalmen. Nicht zuletzt gab ihr Martyrium beim kriegerischen Einfall der Ungarn in der Ostschweiz Anlass zu Verehrung, Wundererzählungen und Heiligsprechung. Wiboradas eingeschlossenes und zugleich freies Leben ist aus vielen Gründen interessant. Der Band bringt Perspektiven aus Theologie, Geschichte und Religionswissenschaft zusammen, macht ein Stück Religionsgeschichte der Schweiz sichtbar und zeigt, wie das Erbe von damals für das heutige kirchliche, politische und gesellschaftliche Leben fruchtbar gemacht werden kann.
Autorenportrait
Ann-Katrin Gässlein studierte Religions- und Islamwissenschaften sowie Theologie in Bern, Fribourg und Luzern. Seit 2018 ist sie wissenschaftliche Assistentin im Fachbereich Liturgiewissenschaft der Universität Luzern und arbeitet in der Cityseelsorge der Katholischen Kirche im Lebensraum St. Gallen. Gregor Emmenegger studierte Theologie, Philosophie und Informatik. Er ist Titularprofessor und unterrichtet Patristik, Dogmengeschichte und alte Kirchengeschichte an den Universitäten Fribourg und Luzern. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Kultur und Sprache Ägyptens sowie die Geschichte des frühen Mönchtums.