Beschreibung
Maurice Merleau-Pontys Werk zeichnet sich durch eine vielschichtige Thematisierung des Körpers aus. Vorliegende Untersuchung entfaltet den hierfür zentralen Begriff der Korporalität. In seinen Schriften richtet Merleau-Ponty seine besondere Aufmerksamkeit auf die leibkörperliche Natur unseres Zur-Welt-Seins. Dieser Fokus auf die leibliche Erfahrung geht al lerdings mit einem Problem einher: Leib bleibt Medium unserer Erfahrung und ist daher durch ein notwendiges Entzugsmoment gekennzeichnet. Merleau-Pontys Antwort auf die Beschränkung leibtheoretischer Forschung ist die Öffnung zu einem systematischen Zusammenhang von Korporalität und Praxis. Vor diesem Hintergrund unterzieht die vorliegende Studie die Leib-Körper-Differenz einer Revision und schlägt infolgedessen die 'korporale Differenz' zur Kennzeichnung der Ambiguität in der Erfahrung vor und führt zugleich Merleau-Pontys Philosophie der Korporalität ein, mit welcher insbesondere Kultur- und Sozialwissenschaften wichtige Impulse erhalten dürften.
Autorenportrait
Selin Gerlek ist derzeit Postdoktorandin am Departement für Philosophie an der Universität Freiburg (Schweiz) sowie Lehrkraft am Institut für Philosophie an der Bergischen Universität in Wuppertal.