Beschreibung
Im Gegensatz zu den früheren Vorstellungen erweist sich die eiszeitliche Kultur des Homo sapiens alles Andere als primitiv - unmöglich, da der Mensch von seiner Anlage her alles Andere als primitiv ist. Doch bieten sich inzwischen auch zahlreiche Anhalte für das im Vorfeld vor unserer Art Homo sapiens erreichte Niveau. So hat man in der jüngeren Eiszeit die Höhlen in einem Ausmaß erforscht, wie es erst vor kurzum mit moderner Ausrüstung wieder erreicht wurde. In der Rekonstruktion der eiszeitlichen Sprache des Homo sapiens trat eine überaus geniale Sprachkonzeption mit einem beachtlichen Niveau an didaktischem, sozialem und kulturellem Knowhow zu Tage. Dies gewährte trotz starker Klimaschwankungen eine meist dauerhafte soziale Stabilität mit Abenteuern, Liebe, Feiern und kulturellen Aktivitäten über Jahrzehntausende. Hierbei erweist sich der evolutionäre und persönliche Erwerb der Befähigung zu Selbststeuerung und Kommunikation - insbesondere auch im Geschlechterverhältnis - als die entscheidende Grundlage. Neben neueren archäologischen und neurologischen Entdeckungen und neuen Einsichten in den humanevolutionären Prozess eröffnet nun auch die Rekonstruktion der eiszeitlichen Sprache des Homo sapiens neue Einblicke in die erstaunlichen Dimensionen der eiszeitlichen Kultur des Menschen.
Autorenportrait
Christoph W. Rosenthal (Jg. 1957) hat in Wuppertal, Göttingen und Bochum Ev. Theologie und Religions/Geschichte studiert. Er lebt seit 1981 als freier Kulturschaffender mit Jobs, Kulturarbeit, Kunst und Forschungen zu Geschichte und Anthropologie (incl. Sprache).