Beschreibung
In der Auffassung Rudolf Steiners bedeutet Intuition nicht einen spontanen Einfall mit unklarem Ursprung, sondern eine Einsicht von höchster Klarheit und Sicherheit. Im intuitiven Erkennen wird die Kluft zwischen dem Erkennenden und dem Erkannten über-wunden. Durch ihre Tiefe ist die Intuition der mittelalterlichen unio mystica vergleichbar, der mystischen Vereinigung mit dem geistigen Weltgrund, durch ihre vollkommene Transparenz aber auch der exakten mathematischen Erkenntnis. Rudolf Steiner entwickelte sein Verständnis der Intuition zunächst in Bezug auf Goethes anschauende Urteilskraft und die intellektuelle Anschauung des deutschen Idealismus, vertiefte es aber zur unmittelbaren Anschauung geistiger Wesen. Intuition macht deutlich, was Steiner unter Geist und Geisteswissenschaft verstand. Hier wurden alle Darstellungen zur Intuition aus neunzehn Schriften und etlichen Aufsätzen Rudolf Steiners zusammengestellt und erläuternd kommentiert. Von den Einleitungen zu Goethes naturwissenschaftlichen Schriften über Die Philosophie der Freiheit und Die Geheimwissenschaft im Umriss bis zu Steiners letzten Schriften wird ein umfassender Überblick über dieses zentrale anthroposophische Thema gegeben, der einen Einblick in die Grundlage der Anthroposophie vermittelt. Die Zusammenstellung zeigt, wie Rudolf Steiner seine frühen philosophischen zu den späteren anthroposophischen Anschauungen weiterentwickelte.
Autorenportrait
Dr. Christoph Hueck (* 1961), Studium der Biologie und Chemie, langjährige molekularbiologische Forschung. Mehr als 30 Jahre intensive Beschäftigung mit der Anthroposophie. Waldorflehrer, Dozent für Waldorfpädagogik, Anthroposophie und anthroposophische Meditation. Mitbegründer der Akanthos-Akademie für anthroposophische Forschung und Entwicklung. Publikationen zu den Grundlagen der Anthroposophie und anthroposophischen Meditation, zum anthroposophischen Verständnis der Naturwissenschaft, sowie zur gesundheitlichen Wirkung der Waldorfpädagogik.