Beschreibung
Ingeborg Bachmanns Werk als die dramatische Geschichte einer Entdeckung: der Prosa, der Komik ... der Welt. Anhand der vergleichenden Analyse einiger ihrer wichtigsten Werke wird versucht, die ästhetisch-politische Entwicklung Ingeborg Bachmanns nachzuzeichnen: von der zeitkonformen, erfolgreichen Lyrikerin und Intellektuellen über das ''Tremendum'' zur genialen Erzählerin einer sehr konkreten, differenzierten Welt mit ihren ''Mordschauplätzen'' und den an ihren Rändern angesiedelten komisch-tragischen Heldinnen. Das Unverwechselbare der späten Prosa wird durch ihre Affinität zu den ästhetischen Reflexionen Hannah Arendts einsehbar - einer Denkerin, die auf Ingeborg Bachmann große Faszination ausübte. Die in dem Gedicht Böhmen liegt am Meer dargestellte Erfahrung des ''Zugrundegehens'' - oder, wie Hannah Arendt sagen würde, des ''Sich-an-die-Welt-Vergessens'' - scheint die Voraussetzung einer Prosa zu sein, die ihren Figuren ''die ganze Gerechtigkeit'' garantieren will und kann.