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Mannsbilder

Erzählung

Erschienen am 08.11.2002
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783708231167
Sprache: Deutsch
Umfang: 120
Format (T/L/B): 19.0 x 13.0 cm

Beschreibung

Es wird schwierig sein, das zu erzählen, was erzählt werden soll. Es ist das Generationsschicksal von Männern, geboren in den späten vierziger Jahren dieses endlosen Jahrhunderts, aufgewachsen an den Rändern, wo die Geschichte nachsichtiger und grausamer war als anderswo. Erzählt von mir, die involviert war und es noch immer ist. Erzählt von einer Frau. Meine Geschichten werden parteiisch sein, aber welche Wahrheit ist das nicht? Ich kann nichts für mich ins Feld führen, außer daß ich mit ihnen gelebt, daß ich einige geliebt, manche gehaßt habe und daß ich weiß, wovon die Rede geht, wenn von ihnen die Rede ist. Waltraud Mittich erzählt in "Mannsbilder" zärtliche, zornige und rebellische Geschichten, in denen sie sich auf die Seite jener stellt, denen die Geschichte zusetzte, ob Mann oder Frau. Oft knapp und doch poetisch, fast archaisch anmutend verkürzt, aber immer parteiisch zeichnet sie Bilder von Männern, die heute ihren Mann stehen, von gestandenen und gestrandeten Männern, getragen von der Erinnerung einer Frau, aus einem Land an den Rändern. Zugleich erzählt sie eine andere Geschichte des Landes Südtirol, eine Geschichte, die an der Wohlgefälligkeit und der scheinbaren Anständigkeit kratzt, eine Geschichte, die nicht in Ruhe lassen will und lassen kann, woran so viele zugrunde gegangen sind. Aus der Montage von Texten aus der Tageszeitung des Landes, Kinoprogrammen, Liedtexten, politischen Ereignissen von Weltbedeutung erhält der Text eine zusätzliche Dimension und Dichte, ein klaffender Abgrund tut sich auf zwischen dem Geschehen der "großen" Welt und dem, was in der "kleinen" Welt von Bedeutung ist.

Rezension

Aus diesen Geschichten von unterschiedlichsten Männern setzt sich ein Bild der letzten 50 Jahre des 20. Jahrhunderts in Südtirol zusammen. Nur einem Künstler kann das in so wenigen Pinselstrichen gelingen. . ein bemerkenswertes Debüt, ein Buch, das Aufsehen erregen wird. Denn dies ist ein Buch, in dem - vielleicht von einigen wenigen abgesehen - niemand direkt angegriffen wird, aber alle, die dieses halbe Jahrhundert in Südtirol zumindest teilweise miterlebt haben, sich betroffen und getroffen fühlen werden. Denn nicht der Hass, sondern die Liebe (auch zu den Männern) überwiegt, der Rückblick ist zwar oft bitter, aber ohne Verbitterung. Literaturhaus am Inn, Anton Unterkircher "Sensibel und vorsichtig sich an die Wahrheit hinter den Fakten herantastend und dennoch zu radikaler Offenheit entschlossen, spürt sie den verschiedenen Einzelschicksalen nach. Sie lässt ihre Erzählerin eine Sprache finden, oder besser um eine Sprache ringen, die diesen Männerschicksalen und auch den Frauenschicksalen, die mit ihnen verwoben sind, gerecht wird. Das ist nicht einfach und ein hartes Stück Arbeit, denn auch die Sprache führt den Ballast schwerer Irrtümer mit sich, aber das Kunststück gelingt." Irene Prugger "Waltraud Mittich hat eine sehr einleuchtende Form gewählt, um den Lauf der Zeit und das Verglühen der Personen zu beschreiben. Weit genug weg, um ins autobiographische Strudeln zu kommen, hat diese Stimme etwas Prophetisches einer 'Saligen Frau', wie sie Anita Pichler in ihren Texten immer wieder hat aufleuchten lassen." Helmuth Schönauer ". ein starkes Debut." ECHO

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