Beschreibung
In diesem Open-Access-Buch zeigt Jakob Kelsch, wie sich in der US-amerikanischen TV-Serie der 1950er und 1960er Jahre der Mythos der patriarchal-strukturierten Kernfamilie als Ideal des familiären Zusammenlebens herausbildete. Trotz Phasen der Dekonstruktion und der zunehmenden Repräsentation problematischer und ethnisch wie sozial diverser Familienverhältnisse erweist sich dieser Mythos bis heute als äußerst persistent. Der durch den Digitalisierungsprozess bedingte Aufstieg der Streamingdienste und der Siegeszug deren serieller Erzeugnisse brachte eine inhaltliche Diversifizierung des Genres Familienserie und eine zunehmende narrative Komplexität mit sich. Doch auch diese kann nur an der Oberfläche des tief im kulturellen Wissen verankerten Mythos der heteronormativen Kernfamilie rütteln.
Autorenportrait
Jakob Kelsch studierte Sprach- und Textwissenschaften sowie Text- und Kultursemiotik an der Universität Passau. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Theorie der Mediensemiotik im allgemeinen, Neuere Deutsche Literatur, Zeichentrick-Sitcoms und Video-on-Demand-Serien sowie die Darstellung von Familie in Serien. Nach seiner Promotion am DFG-Graduiertenkolleg 1681/2 "Privatheit und Digitalisierung" ist er derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Skill.de ("Strategien zur Kompetenzentwicklung: Innovative Lehrformate in der Lehrerbildung, digitally enhanced") der Universität Passau tätig.