Beschreibung
Die Arbeit analysiert die Probleme, die bei sogenannten Internal Investigations, d.h. dem umfassenden Einsatz von Privatpersonen zur systematischen Aufklärung von Verdachtsmomenten innerhalb eines Unternehmens, auftreten können. Dabei werden auch die US-rechtlichen Bezüge herausgearbeitet sowie die Rolle der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde (SEC) beleuchtet. Den Kern der Arbeit bildet die Frage nach der rechtlichen Zulässigkeit der Ermittlungen im Fall Siemens sowie der Verwertbarkeit der hierdurch gewonnenen Erkenntnisse in einem nachfolgenden Strafprozess. Anhand des Ablaufs der Ermittlungen zur Aufklärung der Korruptionsvorwürfe bei der Siemens AG wird aufgezeigt, dass die Verwertung zwar nicht gegen den nemo-tenetur-Grundsatz, jedoch gegen den Grundsatz eines fair trial verstoßen würde. Abgerundet wird die Arbeit durch eine Handlungsempfehlung für betroffene Unternehmen.
Autorenportrait
Frederike Wewerka, geboren 1984 in Hannover; 2004-2009 Studium der Rechtswissenschaft an der Bucerius Law School in Hamburg und der Universidad Torcuato di Tella in Buenos Aires; 2009 Erste juristische Staatsprüfung; 2009-2012 Promotion; seit Ende 2010 Rechtsreferendarin beim Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg.
Inhalt
Inhalt: Begriff und Bedeutung – Ablauf von Internal Investigations am Fall-Beispiel Siemens – US-amerikanischer Hintergrund – Rechtliche Schranken und empfohlene Vorgehensweise – Reichweite und Grenzen der arbeitsrechtlichen Auskunftspflicht – Verstoß gegen das strafprozessuale Selbstbelastungsverbot sowie den fair trial-Grundsatz.