Beschreibung
Vor dem Hintergrund europäischer Rechtssetzung und völkerstrafrechtlicher Justiz gewinnt der Streit zwischen einheitlichen und differenzierenden Modellen der Beteiligung an einer Straftat neue Bedeutung. Diese Untersuchung vergleicht das italienische Einheits- mit dem deutschen Differenzierungssystem und berücksichtigt deren jahrhundertelange Entwicklung. Auf dieser Grundlage wird ein neuer Ansatz zur Kategorisierung von Einheits- und Differenzierungsmodellen der Beteiligung an Straftaten entwickelt. Dieser setzt bei den Grundlagen der Zurechnung von Handlungen und Erfolgen bei Beteiligung mehrerer an und bezieht die klassischen Problemfelder der Beteiligungslehre mit ein: Strafbemessung, Akzessorietät, Versuch, eigenhändige und Sonderdelikte, Fahrlässigkeit. Diese Kategorisierung erlaubt interessante Ausblicke auf das deutsche OWiG, das österreichische StGB und das Völkerstrafrecht.
Autorenportrait
Der Autor: Dennis Miller, geboren 1976 in Hannover; 1995-2001 Studium der Rechtswissenschaft und Betriebswirtschaftslehre in Göttingen und Siena (Italien); 2003-2004 Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes; 2003-2005 wissenschaftliche Mitarbeit am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsvergleichung und internationales Strafrecht der Universität Göttingen; seit 2005 Referendariat beim Oberlandesgericht Celle.
Inhalt
: Historische Entwicklung der Beteiligungslehre im Strafrecht Deutschlands und Italiens seit dem Spätmittelalter – Systematische Darstellung der Beteiligungsregelung in Italien – Aktuelle Probleme – Reformbestrebungen – Klassifizierung von Einheitstäterlehren und Teilnahmemodellen – Einheitliche und differenzierende Zurechnung – Beteiligungsformen – Strafbemessung – Akzessorietät – Versuch – Eigenhändige und Sonderdelikte – Fahrlässigkeit – Ausblicke auf das deutsche Ordnungswidrigkeitenrecht – Österreich – Völkerstrafrecht.