Beschreibung
Der griechische Geschichtsschreiber Herodot (5. Jh. v. Chr.) hat sich in den letzten Jahrzehnten aus einem Protohistoriker, der «zahllose Lügengeschichten» erzählt (so noch Ciceros Diktum), über einen geachteten, doch etwas naiven Vorläufer des Thukydides zu einem der wichtigsten antiken Autoren überhaupt entwickelt. Er genießt daher zu Recht die Aufmerksamkeit von Forschern aus den unterschiedlichsten Disziplinen. Trotzdem sind viele Aspekte der Herodot-Forschung umstritten, und von einer verbindlichen Sichtweise über den pater historiae, den «Vater der Geschichtsschreibung», scheint man weiter entfernt als jemals zuvor. Dieser Sammelband bildet das weite Spektrum moderner Perspektiven auf Herodot ab, ohne sich einer einzigen Forschungstendenz als Dogma zu verschreiben.
Autorenportrait
Klaus Geus lehrt und forscht seit 2009 als Professor für Historische Geographie des antiken Mittelmeerraumes an der Freien Universität Berlin. Zu seinen Forschungsgebieten zählen die Kultur- und Wissenschaftsgeschichte des Altertums, die antike Historiographie sowie die Geschichte Ostafrikas und Armeniens.
Thomas Poiss ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Klassische Philologie der Humboldt-Universität Berlin. Seine Forschungsinteressen gelten der antiken und modernen Lyrik, dem Platonischen Timaios, der Bukolik, der Raumdarstellung in antiker Literatur, der Übersetzungstheorie und der Philologiegeschichte.
Elizabeth Irwin ist Associate Professor am Department of Classics der Columbia University (New York). Sie hat unter anderem Monographien zu Solon und Herodot verfasst. Ihre Forschungsinteressen umfassen außerdem die archaische Dichtung, die historischen Kontexte des griechischen Dramas und der Chorlyrik sowie Plutarchs Athenbild.