Beschreibung
Was hat die deutschsprachige Nachkriegsliteratur mit der postkolonialen Literatur Afrikas zu tun? Welche intertextuellen Bezüge erlaubt die Gegenüberstellung von Max Frisch und Ahmadou Kourouma? Diesen komparatistischen Fragen – bezogen auf Epochen, Stile, Erzählformen, Autoren, Themen, Probleme der Wechselwirkung und Rezeption – wird in einem interkulturellen Diskurs nachgegangen. Dabei wird die Aktualität alter Texte postuliert, indem Geschichte selbst als Text angesehen wird. Die Arbeit thematisiert die gesellschaftliche Funktion von Literatur. Da die betrachteten Literaturen unterschiedlichen Geschichts- und Gesellschaftsräumen entstammen, findet die interkulturelle literaturwissenschaftliche Methodik der Polychronie Verwendung, die einen asynchronen Vergleich ermöglicht. Aus den Ungleichzeitigkeiten lässt sich ein polychrones Entwicklungswissen ziehen, das nur durch die (Welt)Literatur möglich ist.
Autorenportrait
Djama Ignace Allaba, 1997-2006 Germanistikstudium an der Université Cocody-Abidjan (Elfenbeinküste); 2007-2009 Stipendiat der Schweizerischen Eidgenossenschaft am Institut für Germanistik (Universität Bern); 2010 Promotion zum Dr. phil in Deutscher Literaturwissenschaft an der Universität Bern; Studium an der Pädagogischen Hochschule Bern; seit 2012 Dozent für Germanistik an der Universität in Bouaké (Elfenbeinküste).
Inhalt
Inhalt: Sozialverhältnisse in der Nachkriegsliteratur und der (schwarz-)afrikanischen postkolonialen Literatur – Aktualität von Frischs und Kouroumas Gesellschaftskritik und deren Rezeptionsgeschichte – Interkulturelle Germanistik als Entwicklungsforschung – Geschichte als Wiederholung des ewig Gleichen – Geschichte und Literatur – Herrschaftsverhältnisse durch die Geschichte – Macht und Technik – Aufgabe des Intellektuellen in der Gesellschaft – Tradition und Moderne in den afrikanischen Gesellschaften. Inhaltsverzeichnis