Beschreibung
Der Dekadenzautor D’Annunzio ist die charismatische Signalfigur Italiens in der Krise des Liberalismus bis zum Sieg des Faschismus. An ihm wird deutlich, daß es keine lineare Entwicklung des liberalen Staates zum Faschismus gab. Hier zeigt sich die Problematik der Rechts-Links-Debatte bis Sommer 1920. Ein an Wagners Gedanken geschulter Schriftsteller, Journalist und Bühnenautor wird zum modernen Intellektuellen und politischen Formgeber. Als überparteiliche Stimme des Volkes findet er sogar mit staatsfeindlichen Äußerungen Anhänger in nahezu allen Parteien, im Militär und der Bürokratie. In der Reflexion des charismatischen Führers D’Annunzio zeigt sich die strukturelle Dynamik der Gesellschaft auf dem Weg in die Moderne.
Autorenportrait
Die Autorin: Bettina Vogel-Walter, geboren 1962 in Selb, studierte Neuere und Mittlere Geschichte, Romanistik und Öffentliches Recht in Würzburg und Düsseldorf. Nach dem Magisterstudium arbeitete sie an einer Werkedition mit und war am Deutschen Historischen Institut Rom sowie für die Claims Conference tätig. Während ihres Studiums erhielt sie mehrere Stipendien.