Beschreibung
Zwölf Jahre behütetes Leben in Treuenbrietzen, eine Zeit der Ruhe zwischen zwei Fluchten, lassen die Kindheit in der Rückschau nach Jahrzehnten als paradiesische Idylle erscheinen, in der die Schrecken des Kriegsendes in der Stadt mit ihren Zerstörungen und Massakern nur als düsterer undeutlicher Hintergrund zu ahnen sind. Auch der beginnende Aufbau der DDR-Diktatur ändert wenig an diesem Gesamtbild, das aus den Erinnerungen Ulrich Ganserts kristallisiert. Und erst Jahrzehnte später werden die «Vorgänge» im April 1945 langsam sichtbar. Im Bewusstsein des Kindes spielen die Erinnerungen an die frühen Jahre der DDR nur eine marginale und fast exotische Rolle, wiewohl die Verhältnisse in der DDR die Familie im Jahr 1957 schließlich zur Flucht in den «Westen» zwingen.
Hubert Christian Ehalt.
Autorenportrait
Ulrich Gansert, geboren 1942 in Breslau/Schlesien, 1945 bis 1957 Kindheit in Treuenbrietzen, von 1957 bis 1969 Berufstätigkeit und Studium in Köln. Seit 1969 Studium und künstlerische Arbeit in Österreich. Arbeitet als Maler, Photokünstler, Theoretiker und als ao. Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
Hubert Christian Ehalt, geboren 1949, lebt und arbeitet in Wien als Wissenschaftsreferent der Stadtverwaltung und Universitätsprofessor für neuere Sozialgeschichte, als Autor kulturwissenschaftlicher Bücher und Artikel und als Initiator künstlerischer, wissenschaftlicher und aktionistischer Projekte.