Beschreibung
Unter Rekurs auf L. Kohlbergs Theorie der Entwicklung moralischer Urteilsfähigkeit werden in der Arbeit die (impliziten) normativen Leitbilder vom wirtschaftenden Menschen identifiziert, welche gängigen wirtschafts- und unternehmensethischen Ansätzen, organisationstheoretischen Modellen und (wirtschafts-)pädagogischen Konzeptionen unterlegt sind. Die Konfrontation dieser Leitvorstellungen mit der empirischen Ausprägung relevanter psychischer Dispositionen bringt Inkongruenzen ans Licht, welche die Einlösbarkeit manches wirtschaftswissenschaftlichen bzw. pädagogischen Moralisierungsanspruchs in Frage stellen. Auf der Basis eines alternativen Modells individueller Moralentwicklung werden Denkmöglichkeiten einer «realitätsnahen» berufsmoralischen Erziehung aufgezeigt.
Autorenportrait
Die Autorin: Kirsten Parche-Kawik wurde 1969 in Mainz geboren. Nach ihrer Berufsausbildung zur Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft studierte sie Wirtschaftspädagogik an der Universität Mainz. Ihr Dissertationsprojekt war eingebettet in eine von der DFG geförderte Längsschnittstudie («Die Entwicklung moralischer Urteilsfähigkeit in der kaufmännischen Berufsausbildung – Zur Analyse der Segmentierungshypothese») am Mainzer Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik, an dem sie seit 1996 als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig ist.