Beschreibung
«Ist die Welt ein Problem?» Diese Frage stellt sich der Trappistenmönch Thomas Merton in der klausurierten Abgeschiedenheit seines Klosters. Sein Widerstand gegen eine weltentfremdete Klosterwelt wird zum Paradigma seiner Sicht von Welt und Religion. So wie Kloster und Welt miteinander korrespondieren, bilden auch Gott und Welt, Kontemplation und Aktion eine kontrastierte Einheit. Die Spaltung dieser Kontraste in Gegensätze führt zu einer Weltsicht, die mit Gewalt und totalitären Strukturen operiert. Als Menschen des Widerstands gegen totalitäre Ideologien beschreibt Merton Franz Jägerstätter sowie Simone Weil. Merton entwickelt einen Kontemplationsbegriff, der die Wirklichkeit alles Seienden als relationales Geschehen betrachtet. In diesem relationalen Sinn wird Religion zu einer Macht, die zum politischen Widerstand führt.
Autorenportrait
Die Autorin: Sophia Bettina Karwath wurde 1966 in Nürnberg geboren. Sie studierte Theologie in Bamberg, Rom und Würzburg. 1993 erfolgte der Studienabschluß als Diplomtheologin und Eintritt in den Orden der Franziskanerinnen von Oberzell/Würzburg. Seit 1995 ist sie Lehrbeauftragte für Feministische Theologie am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie der Universität Würzburg.