Beschreibung
Hilde Domin, erst 1961 aus dem antifaschistischen Exil nach Deutschland zurückgekehrt, gehört zu den repräsentativsten Dichtern deutschsprachiger Nachkriegsliteratur. Die vorliegenden Untersuchungen gelten ihrem lyrischen und dichtungstheoretischen Werk. Im ersten Hauptkapitel - «Lyrik aus dem Exil: Sprache als Heimat» - wird die historische und ästhetische Bedeutung der Exilgedichte Domins als Zeugnis der verfremdeten Existenz des Verfolgten und seiner enteigneten Sprache herausgestellt. Gegenstand des zweiten Hauptkapitels ist Domins Poetik «Wozu Lyrik heute», die, beeinflußt v.a. von Adorno und Enzensberger, die Autonomie und Freiheit engagierter Poesie in einer überwiegend 'außengesteuerten' Gesellschaft verteidigt: sodann wird die Appellstruktur der Lyrik in Interpretationen poetologischer und politischer Gedichte erwiesen.
Autorenportrait
Der Autor: Michael Braun wurde 1964 in Simmerath/Eifel geboren. Studium der Germanistik und der Katholischen Theologie in Aachen, Bonn und Pittsburgh (USA). 1990 Staatsexamen. 1993 Promotion zum Dr. phil. Seit 1992 ist er Leiter des Referats «Literatur» in der Hauptabteilung Kultur der Konrad-Adenauer-Stiftung bei Bonn. Aufsätze und Rezensionen zu Celan, Hein, Kafka u.a.