Recht ohne Staat?
Zur Normativität nichtstaatlicher Rechtsetzung, Normative Orders 4
Kadelbach, Stefan / Günther, /
Erschienen am
01.09.2011
Beschreibung
Die Vorstellung, modernes Recht sei eng an die politische Organisationsform des Staates gebunden, verliert in jüngster Zeit immer mehr an Plausibilität: Transnationale Unternehmen schaffen sich in vielen Bereichen ihre eigenen Regeln und tragen Konflikte vor privat vereinbarten Schiedsgerichten aus. Globale Systeme wie der internationale Finanzmarkt oder das Internet regulieren sich weitgehend selbst, der Staat bestimmt allenfalls die Randbedingungen. Regierungen treffen Vereinbarungen untereinander - G 8, G 20 -, die keine völkerrechtlichen Verträge im herkömmlichen Sinne sind. Inwiefern handelt es sich hier noch um Recht und welche Rolle spielt dabei der Staat? Ein Blick in die Rechtsgeschichte zeigt, dass es stets eine Pluralität des Rechts und der rechtsetzenden Autoritäten gab.
Autorenportrait
InhaltsangabeInhalt Vorwort7 Recht ohne Staat? Stefan Kadelbach und Klaus Günther9 Verfassungen ohne Staat? Zur Konstitutionalisierung transnationaler Regimes Gunther Teubner49 Unternehmen als Normunternehmer: Global Governance und das Gemeinwohl Klaus Dieter Wolf101 Modernes Investitionsschutzrecht - Ein Beispiel für entstaatlichte Setzung und Durchsetzung von Recht Rainer Hofmann119 Katholisches Kirchenrecht und Moraltheologie im 16. Jahrhundert: Eine globale normative Ordnung im Schatten schwacher Staatlichkeit Thomas Duve147 Recht ohne Staat im Staat: Eine rechtsethnologische Betrachtung Franz von Benda-Beckmann175 Vom Naturrecht der Urgesellschaft zu den kulturellen Rechten indigener Völker: Rechtsethnologische Konstruktionen und Reflexionen Susanne Schröter201 Autorinnen und Autoren229