Beschreibung
Gewalterfahrung biblisch gedeutet Die Bibel erzählt, dass Jesus Frauen, Männer und sogar Kinder von 'unreinen Geistern' befreite. Es waren besonders diese 'Dämonenaustreibungen', die seinen Ruf als Heilsbringer begründeten. Was aber ist in diesen Geschichten genau gemeint? Zeigte Jesus eine besondere Empathie für psychisch Kranke? Die Autorin stellt diese Geschichten in den Kontext des jüdisch-römischen Krieges und erschließt sie befreiungstheologisch. Die vielen Besessenen sind von den Jahren der Gewalt gezeichnet. Sie sind verzweifelt und traumatisiert, dabei zugleich stark in ihrem Ringen mit Mächten und Gewalten, die sie spirituell und körperlich herausfordern. Sie befinden sich in einem Dazwischenraum, in einer Krise, die in der Botschaft Jesu eine Lösung erfährt.So gelesen, verändern sich die bekannten Geschichten. Sie erzählen von etwas, das viele Menschen mit Flucht- und Kriegserfahrungen heute kennen, und sprechen so mitten hinein in die Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts. Oft missverstandene Texte in den Evangelien neu und erhellend erschlossen Die historischen Hintergründe zu den Geschichten von den 'Dämonenaustreibungen' Deutungen die zeigen, wie aktuell die Bibel gerade heute ist
Autorenportrait
Luzia Sutter Rehmann, Dr., geb. 1960. Studium der Evangelischen Theologie in Basel und Montpellier (Frankreich); ordinierte Pfarrerin seit 1986. Promotion über das Gebärmotiv in der Apokalyptik 1994 in Kassel. Ist Titularprofessorin für Neues Testament an der theologischen Fakultät der Universität Basel. Übersetzerin des Lukasevangeliums für die "Bibel in gerechter Sprache". Schwerpunkte ihrer Arbeit sind feministische Befreiungstheologie und Sozialgeschichte des Neuen Testaments.