Beschreibung
1214 war für Frankreich wie das Reich ein Entscheidungsjahr. Mit der Schlacht von Bovines erreichte Philipp II. August und das französische Königtum einen Höhepunkt seiner Macht, aber auch der Machtkampf zwischen Staufern und Welfen wurden hier zugunsten Friedrichs II. entschieden. Aber auch darüber hinaus setzen sich Spiegelungen fort. In der Folge erlebten Frankreich wie Deutschland heftige Krisen: Bedrohte dort der Hundertjährige Krieg den Bestand der französischen Krone, so bedeutete hier der Untergang der Staufer eine Schwächung des deutschen Königtums. Erst im Spätmittelalter konnten in beiden Reichen substantielle Reformen angegangen werden. Auf Ihnen konnten die machtvollen Herrscherpersönlichkeiten Franz I. und Karl V. aufbauen, die in einem dauerhaften Konflikt um die Vorherrschaft in Mitteleuropa standen. Mit ungeheurer Sachkenntnis zeigt Jean-Marie Moeglin die Entwicklung beider Königreiche im hohen und späten Mittelalter und beschreibt ein Verhältnis, wechselnd zwischen machtvoller Konkurrenz und Handlungsunfähigkeit aus innerer Schwäche.
Autorenportrait
Jean-Marie Moeglin ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Université Paris XII (Val de Marne, École Pratique des Hautes Études). Seine Forschungsschwerpunkte sind neben der allgemeinen Geschichte des Mittelalters die Geschichte der politischen Strukturen und Mentalitäten, die Konstruktionen von Staat und Nation in Frankreich und in Deutschland sowie die Diplomatie- und Ritualgeschichte.