Revolutionsarchitektur
Klassische Beiträge zu einer unklassischen Architektur, Bauwelt Fundamente
Conrads, Ulrich / Neitzke, Peter
Erschienen am
01.06.1990, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Begriff und Forschung zur Revolutionsarchitektur sind jung: Genau vor 60 Jahren eröffnete der Wien er Kunsthistoriker Emil Kaufmann die von Beginn an kontrovers geführte wissenschaftliche Diskussion um das CEuvre von Etienne-Louis Boullee (1728-1799), Claude-Nicolas Le doux (1736-1806) und Jean-Jacques Lequeu (1757-1825 (?)). Die hier wiederabgedruckten Texte spiegeln einen wesentlichen Teil die ser Forschungsgeschichte, indem sie wichtige Einschnitte im ,Gang der Forschung' markieren, gleichsam Pionierarbeiten sind und der weiteren Forschung als Grundlage und Stimulanz dienten. Während Emil Kaufmann Ledoux und Boullee als traditionslose Pro tagonisten der Moderne des 20. Jahrhunderts feierte, war es der engli sche Architekturhistoriker J ohn Harris, der als einer der ersten sich um die Einbindung von deren Architektur in die Architekturgeschichte des 18. Jahrhunderts bemühte. Sein 1967 erschienener Aufsatz Le Geay, Piranesi and tbe International Neo-Classicism in Rome 1740-1750, der erstmals das CEuvre J ean-Laurent Le Geays vorstellte und auf die Bedeutung der französischen Akademie in Rom hinwies, löste die Dis kussion um die Traditionslinien der Revolutionsarchitektur aus. Einer anderen Traditionslinie galt das Interesse Fritz Baumgarts, der in einem an entlegener Stelle 19 53 publizierten Aufsatz die Einflüsse der archäologischen Publikationen des 18. Jahrhunderts auf die Revo lutionsarchitektur analysierte. Auch dies eine Pionierleistung, die erst durch Nikolaus Pevsner und Suzanne Lang unter den Stichworten ,Doric-' und ,Egyptian-Revival' ins allgemeine kunsthistorische Bewußt sein geführt wurde.