Beschreibung
Am 3. Oktober 1990 verschwand die DDR von der politischen Landkarte. An ihre Stelle traten fünf neue Bundesländer, darunter der 'Freistaat Sachsen', um dessen Neubildung es 1990 zu erbitterten Auseinandersetzungen kam. Bundes- und DDR-Regierung, Sachsens Partnerländer Baden-Württemberg und Bayern, regionale Akteure, alte und neue Kräfte, aber auch die Bezirke untereinander, rangen um Einfluss auf die Landesbildung.Michael Richter analysiert die Entstehungsgeschichte dieses neuen Bundeslandes aus historischer Sicht und bietet in einer materialreichen Sammlung einen detaillierten Überblick über die Länderbildungspolitik dieser Zeit. Die bislang ungewohnte Perspektive eines Fortgangs von Auseinandersetzungen der friedlichen Revolution bis zum Herbst der deutschen Einheit führt zu veränderten Sichtweisen auf einen Transformationsprozess, der zwar Systemgrenzen überschritten hat und doch im Sinne bundesdeutscher Orientierungen Ziel gerichtet verlaufen ist.
Autorenportrait
Dr. Michael Richter ist Historiker am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der TU Dresden.