Beschreibung
Blaise Pascal zeigte, dass Wissenschaft und Religion miteinander verbunden sind, weil sich in beiden eine je spezifische Dimension des menschlichen Wirklichkeitsverständnisses entfaltet. Dieses hat sein Fundament im Herzen, dem personalen Zentrum des Menschen. Nach dem französichen Mathematiker und Philosophen ist die Vernunft nicht eine Domäne der Wissenschaft allein, denn sie bleibt eingebettet in eine grundlegendere Weltbeziehung des Menschen. Mit dem Herzen erkennt er sein Eingebundensein in den Gesamtzusammenhang der Wirklichkeit und berührt damit auch die religiöse Frage nach Grund und Ziel seines Daseins. Herzens- und Vernunfterkenntnis verweisen wechselseitig aufeinander und sie entfalten sich beide in unterschiedlichen Systemen: Wissenschaft und Religion. Unter Bezugnahme auf die philosophische Anerkennungstheorie (Axel Honneth, Paul Ricur) zeigt Markus Knapp, dass die Einsicht Pascals auch heute aktuell und wichtig bleibt.
Autorenportrait
Markus Knapp, Dr. theol. habil., ist Professor für Fundamentaltheologie an der Ruhr-Universität Bochum.