Beschreibung
Die Übernahme der Macht in Rußland im Oktober 1917 durch die Bolschewiki unter der Führung Lenins markiert sowohl einen Einschnitt der russischen als auch der Weltgeschichte. Die Auswirkungen dieser Revolution, die in ihrer Bedeutung durchaus der französischen vergleichbar ist, prägen nach wie vor die politischen und sozialen Entwicklungen unserer Zeit. Die These, daß die Geschichte von Männern gemacht werde, ist in ihrer Einseitigkeit gewiß abzulehnen. Andererseits muß jedoch der überragende Einfluß Wladimir Iljitsch Uljanows - bekannt unter dem Namen Lenin - auf den Verlauf der Geschichte des 20. Jahrhunderts anerkannt werden. Selbst Anhänger des historischen Materialismus wie Sinowjew bezeichnete "neun Zehntel" der russischen Revolution als "das Werk Lenins".
Autorenportrait
Hermann Weber, geb. 1928 in Mannheim, gest. 2014 ebda., war 1947 bis 1949 auf der SED-Parteihochschule "Karl Marx", danach in der Bundesrepublik Publizist. 1968 Promotion zum Dr. phil., 1970 Habilitation. Seit 1973 apl. Professor, 1975 bis zur Emeritierung 1993 ordentlicher Professor für Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte der Universität Mannheim. Weber war bis 2011 Mitglied des Stiftungsrates der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und Ehrenmitglied der Deutsch-Russischen Geschichtskommission. 1993 begründete er das "Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung", dessen Herausgeber er bis 2007 war.