Beschreibung
Hanna Steinbrecher, gescheiterte Meisterschülerin, begleitet ihre Maestra in ein Sanatorium, um die Memoiren der berühmten Solovirtuosin zu schreiben, und schreibend wiederholt sie ihr Scheitern im Schatten der egozentrischen Persönlichkeit, die im Höhenflug einer außergewöhnlichen Karriere Welt und Mitmenschen aus den Augen verloren hat. Krieg und Zerstörung, Not und Wiederaufbau sind Claire Schumann Kulissen geworden für den strahlenden Aufstieg in der Welt der Musik. Ruth Rehmann schildert die eskalierende Auseinandersetzung der beiden Frauen, zieht den Leser hinein in einen Kampf, bei dem es nicht nur um die täglichen Verdrängungen und Lebenslügen geht, sondern um den Preis, der für eine Karriere bezahlt werden muss.
Autorenportrait
Ruth Rehmann wurde am 1. Juni 1922 als Tochter eines evangelischen Pastors in Siegburg geboren. Nach dem Abitur besuchte sie die Meisterklasse der Musikhochschulen in Berlin und Köln. 1945 floh sie nach Oberbayern und ließ sich im Chiemgau nieder, wo sie seither lebte. Ruth Rehmann unternahm lange Reisen nach Algerien, Griechenland und Frankreich und begann in den fünfziger Jahren mit dem Schreiben; aus ihrem ersten Roman Illusionen (1959) las sie auf 1958 auf der Tagung der Gruppe 47. Neben Romanen und Erzählungen hat sie auch zahlreiche Hörspiele verfasst. Zu ihren bekanntesten Werken zählen die Romane Der Mann auf der Kanzel (1979), Abschied von der Meisterklasse (1985), Die Schwaigerin (1987) und der autobiographische Bericht Unterwegs in fremden Träumen (1993). Ihr letzter Roman Ferne Schwester erschien im Jahre 2009 im Hanser Verlag. Am 29. Januar 2016 ist Ruth Rehmann im Alter von 93 Jahren in ihrer Wohnung im bayrischen Trostberg gestorben.