Beschreibung
Konflikte können nicht nur unter Bürgern oder im Verhältnis Bürger/Staat, sondern auch innerhalb der Verwaltung auftreten. Insoweit erweist sich die öffentliche Hand nicht als monolithischer Block, sondern als ausdifferenzierter Apparat. Während im Bereich der klassisch-hierarchischen Staatsverwaltung interne Streitigkeiten durch die gemeinsame höhere Behörde entschieden werden können, scheitern konventionelle Konfliktlösungsmechanismen bei unabhängigen Behörden. Gerade im Regulierungs- und Kartellrecht trägt das Unionsrecht den Mitgliedstaaten auf, die zuständigen Stellen in weitreichendem Umfang unabhängig zu stellen. Ausgehend von den Ursachen der Konfliktentstehung untersucht die vorliegende Arbeit systematisch die Erscheinungsformen möglicher Binnenkonflikte im Kontext unabhängiger Stellen, bevor unter Berücksichtigung der verfassungs- und unionsrechtlichen Maßgaben praxistaugliche Lösungsansätze zur Bewältigung inneradministrativer Auseinandersetzungen analysiert werden.
Autorenportrait
Daniel Kuhn studierte von 2012 bis 2017 Rechtswissenschaften an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg mit dem Schwerpunkt Politik, Regierung und Verwaltung. Nach Abschluss der Ersten Juristischen Prüfung promovierte er dort am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Europarecht von Prof. Dr. Markus Ludwigs, an dem er bis 2018 als Studentische bzw. Wissenschaftliche Hilfskraft beschäftigt war. Seitdem ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Examensvorbereitung (UniRep) der Juristischen Fakultät der Universität Würzburg und seit April 2021 Rechtsreferendar am Landgericht Schweinfurt. Sein Zweites Staatsexamen absolvierte er im Mai 2023. Seit Oktober ist er Notarassessor im Ausbildungsamt Bayreuth.