Beschreibung
Das humanistische Bestreben, ad fontes zu gelangen, hat Sebastian Münster dazu bewogen, das Erlernen der hebräischen Sprache zu fördern. Als christlicher Hebraist der ersten Generation übersetzt er den »Sefer ha-Bachur«, eine jüdische Hebräisch-Grammatik, ins Lateinische und tritt mit dem Urheber seiner sprachlichen Vorlage, dem Philologen Elia Levita, in einen interkulturellen und interreligiösen Dialog. Ein intensiver Briefwechsel zwischen den beiden ist zwar belegt, bis auf ein Schriftstück aber leider nicht erhalten. So bleibt lediglich das Werk Levitas, um den Wissenschaftsdiskurs zwischen ihnen zu untersuchen. Münster übersetzte es und machte es somit der christlichen Gelehrtenwelt der Reformationszeit und des Renaissance-Humanismus zugänglich. [A Milestone in Hebrew Studies. The »Sefer ha-Bachur« by Elia Levita in Sebastian Münster's Translation and Edition] The humanistic endeavor to reach ad fontes encouraged Sebastian Münster to promote the learning of the Hebrew language. As a Christian Hebrew scholar of the first generation, he translates a Jewish Hebrew grammar into Latin and enters an intercultural and interreligious dialogue with the author of his linguistic template, the Jewish philologist Elia Levita. An intensive correspondence between both is documented, but unfortunately not preserved, except for one document. So only Levitas work remains to examine the scientific discourse between them. Münster translated it, thus making it accessible for the Christian scholarly world of the Reformation and Renaissance humanism era.
Autorenportrait
Melanie Lange, Dr. theol., Jahrgang 1985, studierte Theologie in Rostock. Sie war Promotionsstipendiatin des Departments »Wissen - Kultur - Transformation« an der Universität Rostock und ist seit 2016 Vikarin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. 2015 hat sie mit Martin Rösel zusammen in der EVA den Band »Der übersetzte Gott« herausgegeben.