Beschreibung
Muslime, Christen und Atheisten müssen sich auf den pluralistischen Verfassungsstaat einlassen, um eine gemeinsame Grundlage des friedlichen Zusammenlebens zu finden. Dennoch stellt die Religionsfreiheit für religiös Überzeugte oft eine Herausforderung dar, die zuweilen als Provokation empfunden wird. Es fällt schwer, der Überzeugung des anderen, auch der religiös oder atheistisch begründeten, dieselbe Würde beizumessen wie der eigenen. Es gilt, sich eines Urteils über die religiösen Prämissen zu enthalten und auf einer verantwortbaren Grenzziehung zwischen Glauben und Wissen zu bestehen. In diesem Kontext spielen die Menschenrechte eine zentrale Rolle. Religiöse Wahrheit kann nicht mehr unabhängig von Freiheit institutionell gedacht werden - dies garantiert der moderne Rechtsstaat mit der Religionsfreiheit. Die friedliche Kooperation von Religion und Staat gilt es in den verschiedenen Rechtsstaaten und ihren Demokratien zu kultivieren. Adrian Loretan-Saladin vermittelt fundiertes Wissen über die Wechselbeziehungen zwischen staatlichen und religiösen Institutionen.
Autorenportrait
Adrian Loretan-Saladin, Dr. inr. con., Jahrgang 1959, ist Professor für Kirchenrecht und Staatskirchenrecht an der Universität Luzern.