Beschreibung
Aufgrund von Personalunion in mehreren Ämtern tätig, gehörte Friedrich Balduin (1575-1627) zu den wirkmächtigsten kursächsischen Theologen des frühen 17. Jahrhunderts. Mehr als 800 Examina und Ordinationen angehender Prediger wurden in seiner rund zwei Jahrzehnte währenden Amtstätigkeit in Wittenberg vollzogen. Als akademischer Lehrer legte Balduin besonderen Wert auf eine biblische Bibelauslegung sowie eine mit ihr verschränkte Verkündigung, die der Prediger stets neu und eigenverantwortlich zu vollziehen habe. In seiner Fallstudie untersucht Daniel Wolfgang Bohnert die quantitativen und qualitativen Dimensionen der Predigerausbildung: die Funktion der Leucorea als Drehscheibe theologischen Wissens für die Territorien und Städte Nord-, Nordost- und Ostmitteleuropas sowie die Rolle Balduins als Vertreter einer konsequenten Methodisierung und Applikation des lutherischen Schriftprinzips.
Autorenportrait
Geboren 1987; Studium für das Lehramt an Gymnasien, Fachrichtung Deutsch, Geschichte und Ev. Theologie; seit 2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am DFG-Forschungsprojekt Theologiae Alumni Vitebergense (TAV) der Professur für Kirchengeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main; 2016 Promotion.