Beschreibung
Ausgehend von einer Arbeitsgruppe auf dem Lutherkongress in Helsinki 2012, vollziehen die Beiträge dieses Bandes die Genese des Sola-scriptura-Prinzips nach. Die Autoren und Autorinnen untersuchen die Entwicklung von Luthers Umgang mit Kirchenvätern, Heiliger Schrift und Kirchenrecht. Die dicht aufeinander bezogenen Studien ermöglichen differenzierte Aussagen zu dem allmählichen Ablösungsprozess der reformatorischen Theologie von dem tradierten Autoritätengefüge. In dem kurzen Zeitraum zwischen 1516 und 1521, der hier untersucht wird, zeigt sich eine Neupositionierung, deren Ergebnis zum Kern reformatorischer Theologie gehörte. Die hier versammelten Aufsätze ermöglichen somit eine Beschreibung dieses Prozesses in bislang nicht gegebener Klarheit und Differenziertheit.
Autorenportrait
Geboren 1966; Studium der Ev. Theologie; 1994 Promotion; 1997 Habilitation; 2000-10 Lehrstuhl für Kirchengeschichte in Jena; 2010-21 Lehrstuhlinhaber für Kirchengeschichte in Tübingen; seit 2021 Horace Tracy Pitkin Professor of Historical Theology an der Yale Divinity School.