Beschreibung
Wien wurde vor dem Ersten Weltkrieg zu einem Zentrum jüdischer Konvertiten, wobei die Schottenpfarre zur größten und bedeutendsten katholischen Konvertitenpfarre wurde. Später prominente Vertreter aus Kunst, Kultur und Wissenschaft konvertierten hier. Doch über die näheren Umstände und Motive, welche zur Taufe führten, ist nur wenig bekannt, kaum mehr als: jüdisch geboren, irgendwann, irgendwo getauft und katholisch beerdigt. Aufschluß hierüber geben jedoch die Matriken. Taufmatriken enthalten eine Fülle an Informationen zum Konvertiten, zu seinen Eltern, mit den Taufpaten auch zu seinem Freundeskreis. Zudem wurde hier auch eine unmittelbar nach der Taufe erfolgte Trauung vermerkt, wie auch ein Namenswechsel, auf welchen man mit der Taufe einen rechtlichen Anspruch hatte. All diese Angaben und Daten haben wir unabhängig vom Alter, Stand und Geburtsort der Konvertiten im Datenteil in editionsnaher Form erfasst und mit weiteren Quellen und Hinweisen ergänzt, welche im Textteil ausgewertet wurden. Biographen und Genealogen werden im Datenteil fündig werden, Sozialhistoriker im Textteil, insbesondere in den Übersichten zu prominenten Konvertiten und ihren Taufpaten einerseits, zu prominenten Taufpaten und ihren Konvertiten andererseits.
Autorenportrait
Anna L. Staudacher, Institute of Austrian Historical Research, University of Vienna, Austria.