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Die dunkle Kammer

124 Träume

Ritte, Jürgen
Erschienen am 30.06.2017
CHF 28,00
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783037348956
Sprache: Deutsch
Umfang: 256
Format (T/L/B): 20.0 x 12.0 cm
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

Georges Perecs erstaunlicherweise bislang nicht ins Deutsche übersetztes 'Traumbuch', das die höchst produktiven Jahre zwischen 1968 und 1972 umfasst, offenbart einen sehr direkten und zugleich neuen Zugang zu Literatur und Leben des französischen Kultautors. Mal lapidar und scheinbar unbedeutend, mal monströs und unergründlich, teils komisch und sonderbar faszinieren die Notate durch eine Vielfalt und Intensität kleiner Formen und unterstreichen einmal mehr die intime Komplizität von Literatur und Unbewusstem. Dabei entpuppen sich die aus nächtlicher Werkstatt zu Tage geförderten Fragmente in ihrer rätselhaften Konkretion, ihrem Witz und tragischem Spiel als reicher Vorrat kreativer Möglichkeitsformen: Drehbuchentwürfe, Skizzen für Erzählungen, ­veritable Romananfänge. Ergänzt durch ein Glossar des Autors sowie mit einem Nachwort von Jürgen Ritte ist das Buch nicht nur ein Vademecum für biografische ­Fährtenleser und Perec-Fans, ­sondern auch ein literarisches Kaleidoskop zwischen Traum und Wirklichkeit.

Autorenportrait

Georges Perec war einer der wichtigsten Vertreter der französischen Nachkriegsliteratur und Filmemacher. Als Sohn polnischer Juden musste Perec als Kind die deutsche Besetzung Frankreichs miterleben. Sein Vater fiel 1940 als Freiwilliger in der französischen Armee, seine Mutter wurde 1943 nach Auschwitz verschleppt. Kurz vor ihrer Verhaftung konnte sie ihren Sohn mit einem Zug des Roten Kreuzes aufs Land schicken und ihm so das Leben retten. 1967 trat Perec der literarischen Bewegung Oulipo bei, die Raymond Queneau ins Leben gerufen hatte. Das Kürzel Oulipo steht für »L' Ouvroir de Littérature Potentielle«, d.h. »Werkstatt für Potentielle Literatur«. Die Schriftsteller von Oulipo, die aus dem »Collège de Pataphysique«, surrealistischen Gruppierungen oder dem Kollektiv »Nicolas Bourbaki« stammten, erlegten ihren Werken bestimmte literarische oder mathematische Zwänge auf, etwa den Verzicht auf bestimmte Buchstaben. Perecs Werk »Anton Voyls Fortgang« kommt so ganz und gar ohne den Buchstaben E aus. In den 70er Jahren begann Perec ebenfalls mit Erfolg Filme zu drehen. Kurz vor seinem 46. Geburtstag starb Georges Perec an Lungenkrebs.

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