Beschreibung
Die unterschiedlichen Kontexte, in denen Identität von den Autoren und Autorinnen aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Europa beschrieben wird, machen die Lektüre dieses Jahrbuches spannend. Christliche Identität im politisch und sozial gespaltenen Sri Lanka hat einen andern Charakter als in Japan, wo die Christen eine verschwindende Minderheit bilden. Frauen umschreiben ihre Identität als Christinnen anders als Männer, indem sie sich von einer patriarchalisch-hierarchischen Machtbeziehung abgrenzen und sich bewusst als Frauen in der Nachfolge Jesu verstehen. Solche Identität in einer pluralistischen Gesellschaft erhält einen unterschiedlichen Ausdruck, je nachdem die Reflexion im europäischen oder afrikanischen Kontext stattfindet. Materialistische Werte und neue Ideologien stellen afrikanische Christen und Christinnen vor neue Herausforderungen. Die zentrale Botschaft Jesu vom ‚Reich Gottes’ stellt die Kirche vor die Frage, wie sie sich selbst definiert. Auch die Identität von sich christlich bezeichnenden Institutionen zeigt sich je nach Umfeld verschieden, wie das Beispiel einer Mitteschule in der Zentralschweiz belegt.
Dass das Thema „Identität“ in der Luft liegt, hat eine grosse Anzahl Autorinnen und Autoren bestätigt, die den Redaktoren von FORUM MISSION zu diesem Thema beachtenswerte Beiträge zukommen liessen, so dass sie sich veranlasst sahen, diesem Thema einen zweiten Teil – „Christliche Identität II“ – zu widmen. Auf diese Weise können sich die Leser und Leserinnen nochmals mit spannenden Zugängen, Überlegungen und Erfahrungen zu diesem Thema auseinandersetzen und erhalten zusammen mit dem ersten Teil „Christliche Identität I“ einen umfassenden Überblick über diese Frage.