Beschreibung
Die Arbeit wurde 2005 mit dem Preis der Antonie Wlosok-Stiftung ausgezeichnet. Die 'Zehn Bücher Geschichten' (Decem libri Historiarum) Gregors von Tours (538/39 bis 594) stellen eine wichtige Quelle für die Geschichte West- und Mitteleuropas nach dem Ende des Weströmischen Reiches dar. Der Text dieses Werkes liegt bislang jedoch nicht in einer Ausgabe vor, die den aktuellen Stand der Gregor-Forschung berücksichtigt. Diese Lücke soll hier exemplarisch für das vierte Buch geschlossen werden. Der mit kritischem Apparat edierte Text geht auf eine eigenständige Untersuchung der Überlieferung zurück, beruhend auf einer Neukollation der massgeblichen Handschriften. Die aufgenommenen Lesarten sowie die Sprachform werden in einem sprachwissenschaftlich-textkritischen Kommentar erörtert und zum allgemeinen Sprachstand des Lateins in der Übergangszeit von der Spätantike zum Frühmittelalter in Bezug gesetzt. Hinzu kommen Untersuchungen zur Grammatik und zum Vokabular Gregors. Ein historischer Kommentar, in welchem Parallelquellen sowie Sekundärliteratur zu einzelnen Forschungsproblemen der Geschichte der Völkerwanderungszeit erörtert werden, rundet die Arbeit ab.
Autorenportrait
Der Autor: Kai Peter Hilchenbach, geboren 1968 in Kusel/Pfalz, studierte von 1990 bis 1998 in Mainz und Innsbruck Klassische Philologie sowie Alte Geschichte. 2000-2003 war er Kollegiat und Stipendiat des Graduiertenkollegs 'Textkritik' der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2004 wurde er an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Fach Lateinische Philologie promoviert. Seit 2005 ist er im Schuldienst tätig.