Beschreibung
Welche Auswirkungen hatte der Sturz Heinrichs des Löwen auf die von der Teilung des Herzogtums Sachsen betroffenen adeligen Herrschaftsträger in Westfalen? Basierend auf Detailstudien einiger der wichtigsten Dynastenfamilien in diesem Raum, der Grafen von Everstein, Ravensberg, Schwalenberg, Tecklenburg und der Edelherren von der Lippe, zeigt Diana Zunker die Kontinuität und den Wandel von Herrschaftsstrukturen und -konzepten. Konnte Herzog Lothar von Süpplingenburg seine Herrschaft noch durch die Bildung eines verwandtschaftlich und vasallitisch konstituierten Personenverbandes festigen, brüskierte sein Nachfolger Heinrich der Löwe die Adeligen durch eine kompromisslose Auslegung von Rechtsnormen. Folge davon war im Sächsischen Krieg (1177-1180) deren Engagement auf Kölner Seite. Mit der Gelnhäuser Urkunde nahm 1180 der Erzbischof von Köln die zentrale Position im westfälischen Herrschaftsgefüge ein, wurde der Grundstein für die spätmittelalterliche Entwicklung Westfalens gelegt. So zeigt die Studie auch die Ablösung der älteren Adelsordnung des hohen durch die neue "Adelswelt" des späteren Mittelalters.