Beschreibung
Die meisten empirischen Untersuchungen zu Rechtsextremismus beziehen sich auf Jugendliche mit rechtsextremen Einstellungen. Sie suggerieren, dass Rechtsextremismus in erster Linie ein Jugendproblem ist. Eine andere Forschungstradition deutet Rechtsextremismus und Rassismus als Symptom für individuelle und persönliche Konflikte oder gesellschaftliche Krisenerscheinungen. Corinne Sieber plädiert in Ihrer Studie dafür, den Übergang zwischen Jugendlichen mit rechtsextremen Einstellungen und dem restlichen Teil der Schweizer Bevölkerung offener und durchlässiger zu denken. Sie bezieht sich auf die These der Dominanzkultur von Birgit Rommelspacher. Die Strukturen und die politische Kultur der Schweizer Gesellschaft müssen hinterfragt – und verändert – werden. Die Arbeit leistet damit einen kritischen Beitrag zur Frage, wie soziale Ungleichheit und Ungleichwertigkeit zu verorten sind.