Beschreibung
Die boomende Kinderwunschökonomie ist auch in der Türkei ein umkämpftes Feld. Nurhak Polats Analyse fragt, welche Selbst- und Körperpolitiken, Rechtsansprüche und Handlungsmöglichkeiten produziert, ausgefochten und in Bewegung gesetzt werden. Ihre ethnographische Forschung, die auf Untersuchungen zwischen medizinischem Alltag sowie On- und Offline-Plattformen der Selbsthilfe basiert, erkundet die geschlechtsspezifischen Wissenspraktiken im Umgang mit techno-medizinisch assistierter Zeugung, ihre Aushandlungen mit Reproduktionstechnologien, patriarchalem Pronatalismus sowie den staatlichen und medizinischen Paternalismen. In den Blick geraten so neben den körperlich-sozialen Erfahrungen auch biosubpolitische Veränderungsprozesse.
Autorenportrait
Nurhak Polat (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft der Universität Bremen. Sie hat am Institut für Sozialanthropologie der Universität Istanbul und am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien studiert. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen in den Bereichen der Medizinanthropologie, Wissenschafts- und Technikforschung sowie der Internet- und Türkeiforschung.