Beschreibung
'Die Entdeckung der naiven Bilder Joseph Steibs hat etwas von einer Offenbarung. Seine heimlich entstandenen Bilder, gemalt unter dem Nazijoch, sind eine Art von Widerstand. Wären sie entdeckt worden, hätten sie ihn ins Konzentrationslager gebracht. Mit seinem beißenden Humor spuckt Joseph Steib auf seine Personen, die er mit seiner Bosch-Lampe erhellt, in einer apokalyptischen Fastnacht. Ein Visionär, der nicht so naiv war wie seine Malerei.
Ein rein rheinisches Produkt, von Ensor zu Grünewald, versetzen uns diese Sarabanden von Braunhemden wieder in diese Epoche der Not und des Elends. Seine Bilder sind erschütternd, sie spiegeln mehr als die Bilder jedes anderen Malers, den ich kenne, wieder, was wir damals empfanden. Ich wäre Joseph Steib, gewiß ein komischer Kerl, gern begegnet, um ihm meine Bewunderung auszudrücken und ihn zu ermutigen, diesen Weg weiterzugehen. Sein Werk ist leider schmal, man wünschte sich mehr davon. Ich freue mich, daß es endlich entdeckt und (an)erkannt worden ist, so daß es als Beispiel dienen und seine Inspiration die der anderen werden kann.' Tomi Ungerer