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Klosterökonomie, Aufklärung und «Parade-Gebäude»

Der Neubau des Klosters Muri im 18. Jahrhundert

Erschienen am 25.09.2017, Auflage: 1. Auflage
CHF 48,00
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783034013581
Sprache: Deutsch
Umfang: 320
Format (T/L/B): 24.0 x 16.0 cm
Einband: Gebunden

Beschreibung

Ausgerechnet die klosterkritische Aufklärungszeit war für das Kloster Muri eine Blütezeit; es baute seine ökonomische und herrschaftliche Stellung laufend aus und verfügte gegen Ende des 18. Jahrhunderts über beachtliche finanzielle Möglichkeiten, mit denen es unter anderem ein Neubauprojekt finanzierte. Die vorliegende Arbeit rekonstruiert aufgrund der Baupläne die Bedürfnisse und Zukunftspläne des Konvents und untersucht, ob und wie das Kloster auf die aufklärerische Klosterkritik reagierte. Im Auftrag von Fürstabt Gerold II. Meyer (1729-1810) wurde 1789 mit den Arbeiten für den Neubau des Benediktinerklosters Muri begonnen. Hätte das Projekt ausgeführt werden können, wäre eine der grössten Klosteranlagen der Schweiz entstanden. Die Arbeiten wurden jedoch 1798 unterbrochen und nie zu Ende geführt. Anhand des Bauprojekts wird dargestellt, wie die Mönche auf die Umwälzungen der Aufklärungs- und Revolutionszeit reagierten. Dabei lässt die mit dem Neubau verbundene Öffnung der Klosterschule und Vergrösserung der Bibliothek vermuten, dass die Mönche - den Forderungen der Aufklärungszeit entsprechend - ihre Nützlichkeit für die Gesellschaft beweisen wollten, indem sie ihre Tätigkeit in den Bereichen verstärkten, in denen sie gemäss ihrem Selbstverständnis schon immer tätig waren, nämlich Bildung und Wissenschaft. Weiter schafft die Arbeit Klarheit darüber, woher die finanziellen Mittel kamen. Und schliesslich wird untersucht, wie das Kloster seine Pläne anpasste, als sich die ökonomischen und rechtlichen Verhältnisse in kurzen Abständen fundamental veränderten.

Inhalt

1 Einleitung 1.1 Erkenntnisinteresse und Fragestellung 1.2 Forschungsstand und Quellenlage 1.3 Theoretisches Konzept 1.4 Aufbau und methodisches Vorgehen 2 Auf dem Höhepunkt der Macht- und Prunkentfaltung 2.1 Nachtridentinische Reformen und wirtschaftlicher Aufschwung 2.2 Das Kloster Muri wird Fürstabtei 2.3 Aufbau einer eigenen Territorialherrschaft 2.4 Fazit 3 Klosterkritik und Aufklärung 3.1 Das Projekt einer benedictino-bernhardinischen Universität 3.2 Der Bucherwerb unter Gerold II. 3.3 Fazit 4 Klösterliche Ökonomie und Finanzierung des Neubaus 4.1 Vermögen 4.2 Einnahmen 4.3 Ausgaben 4.4 Kreditwesen 4.5 Fazit 5 Das Neubauprojekt 5.1 Entscheidungsfindung und Baubeschluss 5.2 Das Bauprojekt 5.3 Anzahl und Verwendungszweck der Räumlichkeiten 5.4 Reaktionen auf das Bauprojekt 5.5 Die helvetische Revolution 5.6 Fazit 6 Die Verwendung des Neubaus als Unterrichtsgebäude 6.1 Das Kloster Muri zu Beginn der Mediation 6.2 Das Projekt eines katholischen Gymnasiums im Kanton Aargau 6.3 Das Projekt eines aargauischen Priesterseminars 6.4 Das Verhältnis des Klosters zur Schule 6.5 Der Ausbau der Klosterschule 6.6 Fazit 7 Ein letzter Vollendungsversuch? 7.1 Finanzielle Lage 7.2 Nutzung des Süd- und Osttrakts 7.3 Fazit 8 Schluss 8.1 Beginn der Planung und Einfluss der Standeserhebung 8.2 Finanzierung des Neubaus 8.3 Der Zweck des Neubaus 8.4 Anpassung der ursprünglichen Pläne 8.5 Fazit und weiterführende Gedanken 9 Anhang 9.1 Die Äbte des Klosters Muri 9.2 Der Ritterkanton Neckar-Schwarzwald 9.3 Einnahmen der Ämter und Statthaltereien 9.4 Übrige Einnahmen 9.5 Einnahmen und Ausgaben 9.6 Grundrisse und Transkription der Legende 10 Bibliografie 11 Namen- und Ortsregister

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