Beschreibung
Sabina Naef ist eine Meisterin der lyrischen Miniatur. Federleicht, mit wenigen Worten, vier, fünf präzise gesetzten Zeilen, gewinnt sie uns, ehe wir es bemerken, für die unbeobachteten Momente im alltäglichen Leben: die auf die Straße gestellten Möbel, das Schrillen eines Weckers, das Schließen der Augen, die Haare im Ventilator. Dabei geht es in leichter Schwindel nie um pittoreske Stimmungen, die Bilder wahren das Flüchtige des Moments, das Beiläufige der Begegnung. Unterwegs an den Rändern, nahe am Verstummen halten Sabina Naefs Gedichte mühelos die Balance zwischen noch nicht und nicht mehr und verstehen sich auf die Kunst, in der äußersten Reduktion, im Unausgesprochenen, vieles anzusprechen.