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Aufnahme und Integration der Vertriebenen und Flüchtlinge in Hessen 1945-1950

Zur Geschichte der hessischen Flüchtlingsverwaltung

Erschienen am 01.01.1994
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783922244943
Sprache: Deutsch
Umfang: 376
Format (T/L/B): 24.0 x 17.0 cm
Einband: Gebunden

Beschreibung

Der Zustrom von Millionen Vertriebenen und Flüchtlingen war eine der großen Herausforde-rungen der Nachkriegszeit. Ihre wirtschaftliche, soziale und politische Integration stellt eine herausragende Leistung in der Geschichte der Bundesrepublik dar. Sie hing nicht nur von der Aufnahmebereitschaft der westdeutschen Bevölkerung ab, sondern vor allem von der Tat-kraft, mit der die Neubürger die schwierigen Anfangsjahre meisterten und sich in West-deutschland eine neue Existenz aufbauten. Wie dieser bedeutsame Integrationsprozess in den ersten Nachkriegsjahren in Hessen be-gann, schildert der Verfasser – bereits Autor einschlägiger Veröffentlichungen zu diesem Themenkomplex – in seiner vorliegenden Marburger Dissertation. Unterbringung und Für-sorge für die nach Deutschland strömenden Vertriebenen – allein im Jahr 1946 nahm Hessen rund 400.000 Ausgewiesene auf – stellten zunächst eine kaum zu bewältigende Herausfor-derung für die staatliche und kommunale Verwaltung dar. Der Verfasser behandelt nicht nur ausführlich die Tätigkeit des Landesamtes für Flüchtlinge, sondern schildert auch Konflikte zwischen verschiedenen Verwaltungsebenen anhand aussagekräftiger Fallbeispiele. Er be-handelt darüber hinaus wesentliche soziale Fragen des Integrationsprozesses und weist auf die bedeutsame wirtschaftliche Wechselbeziehung zwischen Flüchtlingseingliederung und Landesentwicklung hin. So stellte der 1951 von der Regierung Zinn beschlossene Hessenplan, der vor allem Wohnungen und Arbeitsplätze für die Vertriebenen schaffen sollte, einen wich-tigen Schritt zu einer modernen Landesplanung in Hessen dar. Entscheidend für das Gelingen der wirtschaftlichen und sozialen Eingliederung der Vertriebe-nen aber war ihr Wille zur Selbsthilfe. Angesichts des anfänglichen Verbots der Militärregie-rung, eine eigene Flüchtlingspartei zu gründen, drängten sie um so mehr darauf, eigene Ver-bände und Interessenvertretungen zu bilden, und sie begannen, sich erfolgreich in Lands-mannschaften und im Landesverband der Heimatvertriebenen zu organisieren.