Beschreibung
Wissen wir noch immer nicht alles Nötige über das millionenfache Leid in den Konzentrationslagern Auschwitz und Dachau? Kann ein weiteres Tagebuch noch neue Einsichten liefern? Nach der Lektüre von Kozlowieckis Lagertagebuch muss man die Frage bejahen. Da der Autor sich konsequent an das Genre des Tagebuchs hält, befördert er zahlreiche Details ans Licht, von denen jedes einzelne banal erscheinen mag, in der Summe zeichnen sie aber ein beklemmendes Bild der Lagerrealität und ziehen den Leser förmlich in diese Realität hinein. Auch ist die Perspektive ungewohnt: Der Autor ist Priester und Ordensmann und reflektiert seine Erfahrungen aus dezidiert christlicher Sicht. Eingesperrt, geschlagen, getreten, beschimpft und hungrig, bewahrt er in sich doch die Sensibilität für das Gute im Menschen, kann auch noch in den kleinsten und unscheinbarsten Gesten Anzeichen menschlicher Güte erahnen
Autorenportrait
Adam Kozlowiecki SJ, 1911-2007, war von 1939 bis zum Kriegsende in den Konzentrationslagern Auschwitz und Dachau interniert. Nach dem Krieg war er zunächst Seelsorger und Lehrer in Nordrhodesien, dann Erzbischof von Lusaka und schließlich Missionar in Sambia. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 1998 zum Kardinal.Manfred Deselaers, Dr. theol., geb. 1955, ist Auslandsseelsorger der Deutschen Bischofskonferenz im Zentrum für Dialog und Gebet in Oswiecim/Auschwitz.Bernhard Sill, Dr. theol., geb. 1955, ist Professor für Moraltheologie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Frage einer Ethik nach Auschwitz