Beschreibung
1. Einleitung 1.1 Thema Fragestellung Forschungswege 1.2 Methode 1.3 Quellen 2. Reichsstadt Goslar um 1600 2.1 Stadt, Pfarren, Bevölkerung 2.2 Sozialtopographie 3. Chronik vor dem Krieg 3.1 Getreideteuerung und Pest 1597-1598 3.2 Inflation 1618-1622 3.3 Februaraufstand 1622 4. Rat und Bürgerschaft 4.1 Stadtregiment Exkurs: Sühne von Tötungsvergehen 4.2 Gilden und Zünfte Exkurs: Städtische Policey und einflußreiche Worth 4.3 Steuerwesen 5. Militärordnung 5.1 Wehrverfassung der Frühneuzeit 5.2 Anforderungen an die Einwohner 5.3 Pulvermacher, Büchsenmeister, Wallmeister: Handwerker und Beschäftigte im Wehrsektor 6. Brandschutzorganisation 7. Wirtschaftsleben 7.1 Kapitalkonzentrationen 7.1.1 Braunschweiger Herzöge 7.1.2 Stadt Goslar 7.1.3 Unternehmer und Fernhändler 7.2 Existenzringen 7.2.1 Verdrängungswettbewerb 7.2.2 Zunftübertretungen 7.2.3 Fremdarbeiter 7.2.4 Ausbildungserschwernisse 7.2.5 Berufsschikanen 7.2.6 Beschäftigungsprobleme 7.3 Überlebensversuche und Konsequenzen der Armut 7.3.1 Prostitution 7.3.2 Kindesaussetzung 7.3.3 Kriminellenlaufbahn 7.3.4 Söldnertum 8. Armenpflege 8.1 Fürsorge der Kirche 8.2 Fürsorge der Stadt 8.3 Armenpolitik 9. Hospitalwesen 9.1 Hospitalinsassen 9.2 Hospitalordnung am Beispiel des Siechenhofs 10. Schluß Quellen und Literatur Personenregister
Autorenportrait
Goslar um 1600: eine Stadt des Niedergangs? Die Frage erscheint provokant angesichts eines Ereignisses, das in der kollektiven Erinnerung zum Wendepunkt der Stadtgeschichte überhaupt wurde: Im Jahr 1552 kapitulierte der Goslarer Rat vor Heinrich dem Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel und verlor damit die Territorialhoheit über das Rammelsberger Montanrevier. Für die lokale Geschichtsschreibung schied das Schicksalsjahr 1552 Blüte und Wohlstand im Spätmittelalter von Verfall und Armut in der Frühneuzeit. Der vorliegende Band antwortet für die Zeit um 1600 auf die beliebte Niedergangsmetaphorik und ermuntert zu einer differenzierten Sicht. Ein wichtiges Motiv ist das der sozialen Ungleichheit. Die Studie zeigt, daß das Reden vom Verfall der Reichsstadt über eine Stadtgesellschaft voller Konflikte und Unzulänglichkeiten hinwegtäuschen sollte.