Beschreibung
Bei der Aufarbeitung ihres Versagens während der Schoa haben sich die Kirchen auf das Judesein Jesu und die eigenen Wurzeln im Judentum besonnen. Dabei richtet sich das Interesse christlicher Gemeinden besonders auf das tiefere Verstehen des Abendmahls. In dem Wunsch, seinem Ursprung näher zu kommen, halten sie am Gründonnerstag das Sedermahl. Der Widerspruch des Judentums gegen die Imitation seiner Tradition und die Ergebnisse der historischen Sederforschung führen zu Anfragen an diese Praxis. Zudem finden mögliche Wirkungen auf den eigenen christlichen Glauben bisher kaum Beachtung. Diese Publikation stellt eine Untersuchung «christlicher Sederfeiern» aus den Jahren 2008 bis 2011 vor und diskutiert die Praxis insbesondere unter dem Aspekt der erneuerten christlich-jüdischen Beziehungen.
Autorenportrait
Elisabeth Hackstein studierte 1971 bis 1979 Naturwissenschaften in Freiburg mit anschließender Promotion in Bremen. In den Jahren 2004 bis 2007 absolvierte sie in Berlin ein Zweitstudium Theologie im Studiengang «Evangelische Theologie und nichtchristliche Religionen» und ist Prädikantin in der evangelischen Kirche. 2008 bis 2011 promovierte sie am Seminar für Katholische Theologie der Freien Universität Berlin.
Inhalt
Inhalt: Sederforschung: Alte Forschungstraditionen und neuere Erkenntnisse – Zur Rezeption der neueren Sederforschung – Sederfeiern in christlichen Gemeinden: Konstruktionen und Begründungen – Theologische und liturgische Implikationen von Sederfeiern in christlichen Gemeinden – Wirkungen der Sederfeiern auf das christlich-jüdische Verhältnis – Verchristlichte Sedermahlfeiern und Judenmission. Inhaltsverzeichnis